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eine Dimension oder Klasse des konkreten → Sinns: Sinn der individuellen Praktiken bzw. der Aufgaben in der anthropologisch-praktikologischen Dimension der Praxis.
Ein Ziel ist ein beabsichtigter Sinn von Praktiken in der individuellen Praxis, das Ergebnis einer Umarbeitung des absolute Sinns bzw. des → permanenten Problems der Steuerung der Praktiken in → Aufgaben.
Jede konkrete menschliche Praxis hat i.d.S. - mindestens ein - Ziel. Es macht wenig Sinn von einer bestimmten Praxis zu sprechen, ohne zugleich von deren Zielen. Nach triadischem Verständnis emergiert der konkret Sinn dreifach, also nicht nur als Ziel, sondern ebenso als → Funktion und → Zweck.
Man kann die Ziele auch als bekundeten, eben konkretisierten absoluten Sinn der individuellen Praxis modellieren.
Wieviele Ziele in einer Praxis bewältigt werden können ist eine empirische Frage. Allermeist wird sich ein Generalziel in den Vordergrund spielen. Klar, daß sich das NTD in Konfliktfällen bemüht, mehr als einen und im Idealfall eben drei Ziele zu isolieren - und dann in Beziehung zu setzen.
Die unvermeidlichen Ziele der Praktiken können von den Praktikern als Aufgaben wahrgenommen werden, die durch Prozesse, durch Praktiken und Aktivitäten, zu lösen sind. Wenn die individuelle Praxis in dieser Weise als Prozeß geplant gestaltet wird, verwandeln sich der → Sinn in Ziele.
Ziele geben den Prozessen der Praxis eine Richtung und einen Endpunkt. Sie ermöglichen die Formulierung von Steuerungszielen, eine Regelung der Praxis und überhaupt eine Programmierung des Ablaufs.
Die aus dem Fluß der Praxen herausgelöste Sequenz wird auch in der Zukunft begrenzt. Es gibt Erfolgsbedingungen: Eine konkrete Praxis gelingt, wenn sie ihre zu Zielen transformierten Sinn erreicht. Die Praxis wird finalisiert, erhält lineare, zielgerichtete Strukturen.
Ziele gibt es nur von gerichteten → Prozessen, eindeutige nur von Linearprozessen. Parallelprozesse können viele Richtungen und damit Ziele haben. Zirkuläre Prozesse sind, was die Ziele angeht, unterdeterminiert, ihr Ziel ist die Steuerung von (Rückkopplungs-)Kreisläufen.
Ziele in den Klassen der Praxis
Jede soziale Praxis verfolgt soziale Ziele, jede individuelle mindestens Ziele von Individuen. In der kulturellen Praxis, in der keine Linearprozesse sondern Rückkopplungsprozesse dominieren, können Rückkopplungen zu Zielen der Praktiken werden. Hier dominieren Zwecke.