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ein Element der als → Komposition verstandenen menschlichen Praxis neben Objekt und Medium/Relation.
→ Komponententriade
Subjekte der Praxis sind im NTD - bislang und bis auf weiteres - u.a. immer auch Menschen in unterschiedlichen Emergenzformen.
Jedes Subjekt der Praxis kann auch als → Praktiker bezeichnet werden. Für die individuelle menschliche Praxis ist das üblich und sinnvoll. Für die soziale möglich, für die kulturell-ökologische eher unpassend.
Das NTD strebt abstrakte (mathematischen) Definitionen von Subjekten, Objekten und deren funktionalen Beziehungen - jenseits psychologisch-erkenntnistheoretischen, soziologischen oder sprachwissenschaftlichen Begriffen - an. Danach sind Objekte und Subjekte die Endpunkte von Relation, also → Relata. Die Relationen werden als Funktion bezeichnet. Sie haben → Richtungen, die als Vektoren interpretiert werden. Objekte sind der Endpunkt von Vektoren, Subjekte die Ursprungspunkte. Dies entspricht auch dem Verständnis der Architektur von Triaden, in der alle Faktoren, das emergente Produkt sowie die Cluster als Punkte erscheinen, die in Relation zu anderen Punkten stehen und wo Richtungen zu berücksichtigen sind.
Alle Subjekte sind dreifaltig, Trinitäten, um nicht hinter das Konzil von Nicäa zurüchzufallen. Alles, was ihnen zugeschrieben wird, ist erst das Produkt der Interaktion aus drei Faktoren. Die Dreiheit der Wirkfaktoren verbietet monokausale Zuschreibungen.
Wenn das NTD also von 'Beobachter' spricht, sind die anderen, nicht prämierten Faktoren: Denker, Handelnder mitzudenken. Ein nur beobachtendes Subjekt widerspricht triadischen Denkens.
Elegante Oberbegriffe, die nicht durch disziplinäre Konnotationen belastet sind, lassen sich für die Faktorentrias des Faktors 'Elemente' (Subjekt, Objekt, Medium) der Kompositionstriade der Praxis kaum ausmachen. In der Fachliteratur finden sich entsprechend der Interessen der Fächer unterschiedliche Benennungen der Faktoren von der strukturellen Faktorentrias. In der Sprachwissenschaft unterscheidet man Subjekt, Prädikat, Objekt; Wahrnehmungstheorien sprechen von Standpunkt, Perspektive und Umwelt, Handlungstheorien brauchen einen Akteur und eine Handlung, die erst zu einer solchen wird, wenn ihr Zwecke oder Intentionen (also Funktionen) zugeordnet werden können. Sozialsysteme brauchen einen Sinn, der die Handlungen der Akteure (Subjekte) erwartbar macht und koordiniert. Sinn fungiert als funktionaler bzw. relationaler Kitt. Sind die Objekte bspw. Sterne, ist die Ermittlung der in der Zeit wechselnden (!) Beziehungen zum Betrachter, der Konjunktionen, und deren Interpretation die Hauptaufgabe der Astrologie. Manche Forscher ziehen den Begriff 'Konstellation' jenem der 'Relation' und 'Funktion' vor. So etwa Ohlhorst/Nölting et.al 2007, die sich mit den Konstellationen zwischen heterogenen Faktoren in Mensch-Natur-Technik-Systemen befassen und Konstellationsanalysen in den Mittelpunkt stellen. In jeder konkreten Anwendung der Triade wird man die Bedeutung der Faktoren durch die Nennung relevanter Merkmale eingrenzen.
lexikon, id971, letzte Änderung: 2022-11-11 18:01:17