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(auch: tools) gibt es für alle Praktiken der Menschen, in allen Klassen der Praxis und auf allen Parametern der Welt. Sie emergieren aus dem Zusammen- und Gegeneinanderwirken dieser Dimensionen und schon deshalb verbieten sich einfache, monodimensionale und -kausale Modellierungen. Ja, sie verstärken oder reduzieren die Organe der Praktiker und können deshalb sowohl an das Wahrnehmen als auch an das Handeln und Denken andocken. Diese Dimension wird typischerweise fokussiert, wenn der Anteil der Werkzeuge an der Menschwerdung begriffen werden soll. Es geht dann um die Praxis der Individuen.
Sie können aber auch in der Klasse der sozialen Praxis eingesetzt werden und fungieren dann als Medien sowohl zwischen den Subjekten als auch zwischen diesen und ihren mannigfaltigen Objekten. Das ist das Feld der soziologischen und kommunikationstheoretischen Denker. Als Kommunikationsmedien wirken die Werkzeuge als Vernetzer/dispatcher in den Räumen, als Transformatoren der Dinge und als zeitübergreifende Speicher.
In Ökosystemen erbringen sie wiederum andere Leistungen. Bspw. dienen sie als Interdependenzunterbrecher in den Kreisläufen, können als Katalysatoren eine kulturelle Praxis in Gang setzen. Alle 'großen technischen Erfindungen' sind 'groß' deshalb geworden, weil sie zum Ausgangspunkt neuer Prozesse geworden sind, die Kybernetik der Kulturen verändert haben.
Wann etwas von einem Werkzeug eines Individuums zu einem sozialen oder auch kulturellem tool ist nur empirisch zu entscheiden. Habitualisierung, Normierungen, sprachliche Kodifizierungen spiele wohl immer eine Rolle.
Immer existieren die W. in Raum und Zeit und als Dinge, entweder informative oder energetische oder materielle. Aber sie prämiere jeweils einen Parameter und dort auch nur bestimmte Facetten.
Nur unter dem Aspekt der Prämierung kann man deshalb von informativen tools, etwa routinisierten handlungs- oder wahrnehmungsleitende Programmen (Gesetze, Normen, Verfahrensvorschriften ...) sprechen. Hier sind die materiellen und energetischen Existenzformen der Werkzeuge bis nahe an ein Verschwinden gebracht.
Das NTD unterscheidet sich nicht nur durch die mehrdimensionale Modellierung des Phänomens 'Werkzeug' von anderen Ansätzen. Es besteht - klarerweise - auch darauf, daß sich W. nur in der Praxis finden lassen, einer ihrer Komponenten sind.
Ohne die Praxis, keine Werkzeuge!
Eben deshalb macht es für Triadiker auch keinen Sinn, Werkzeuge ohne Bezug auf Praxisklassen und -arten zu definieren und vor alle: ihren Gebrauch ohne Bezug auf eine Praxis zu lehren.
Viele Didaktiker, aber auch Berater sind da anderer Ansicht. So werden Unterrichtsmethoden propagiert, ohne daß die Anwendungspraxis bestimmt wird, die Beratungsliteratur lebt geradezu von tools, die angeblich ohne Rücksicht auf die Qualifikation der Praktiker und ohne die Typisierung der Klienten anwendbar sein sollen. Damit sie lehr- und lernbar werden, müssen sie typischerweise zu Programmschnipseln zerlegt werden. Hier stehen dann Zeitvorstellungen (→ Zeit) im Hintergrund, die mit dem NTD nicht kompatibel sind. Jede Praxis hat ihre Zeit, ihren Ablaufzeit und alle Phasen interagieren miteinander.Der Triadiker kann nur sinnvoll segmentieren, wenn er das Ganze vor Augen behält.