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auch für die sozialen Beziehungen kann man das Metamodell: Relata, Relation, Richtung (ReReRi) nutzen.
Beziehungen, soziale
Das Metamodell kann zur Typenbildung herangezogen werden. Nimmt man die Richtung zum Kriterium sprich die Soziologie von symmetrischen und asymmetrischen Beziehungen.
Je nach der Anzahl der Relata lassen sich einfache dyadische Beziehungen von Mehrpersonenbeziehungen (Gruppen) unterscheiden. Will man mehr differenzieren, hilft das Metamodell der → Komplexität weiter /Quantität, Qualität, Komposition. QuQuKom). Wenn man nicht die Quantität sondern die Qualität der Relata untersucht, dann wird man z.B. Personen, Rollen in Institutionen, Professionen oder auch größere soziale Einheiten, wie etwa Gesellschaften oder Institutionen als Relata identifizieren.
Soziale Beziehungen lassen sich auch als → Komposition beschreiben. Dann müssen Elemente, Ebenen und Beziehungen unterschieden werden, wenn man mit dem entsprechenden triadischen Metamodell arbeitet (ElEbBe). Üblicher ist es die Ebenen wegzulassen und man beschreibt dann keine Architekturen sondern Strukturen.
Es kommen aber dann immer wieder Ebenen in die Quere, z.B. wenn T. Parsons vertikale Beziehungen als 'stratifizierte' beschreibt. 'Segmentäre'Gesellschaften werden eher auf einer horizontalen Ebene beschrieben. 'Funktionale' Beziehungen werden unter Zuhilfenahme von ganz anderen, von qualitativen Kriterien bestimmt.
Soziale Interaktionssysteme
In einem wechselseitigen Beziehungsgefüge haben zwei Beziehungen mit den Relationen a und b. Wir haben zwei Relata, die jeweils entweder als Relatum A oder B auftreten, je nachdem, ob sie sich in der Beziehung α oder β befinden. Die Richtungen in und β sind gegenläufig.
In vielerlei Hinsichten sind dyadische wechselseitige Beziehungsgefüge basale Beziehungsgefüge.
In der TriPrax werden solche kreisförmigen dyadischen Beziehungsgefüge meist als Interaktionsprozesse begriffen und bezeichnet. Ein Interaktionsprozeß ist ein Spezialfall eines dyadischen Beziehungsgefüges. Es entsteht, wenn man das Beziehungsgefüge als Prozeßgefüge gestaltet, die Relationen als Prozesse und diese ggfs. als Aktionen versteht.
Der paradigmatische Fall eines Interaktionsgefüges bzw. -prozesses ist das Zweiergespräch. Die Relata emergieren hier als Sprecher und Hörer, die Relationen als Sprechen und Zuhören.
Interaktionsprozesse lassen sich um eine weitere Beziehungen kreisförmig relativ leicht erweitern. Kommen mehr Beziehungen und damit auch Relata hinzu, ergeben sich schnell komplexe Strukturen.
Eine 'Interaktionsbeziehung' oder 'Interaktionsprozeß' ist nach triadischem Verständnis also keine basale Beziehung sondern ein dyadisches Beziehungsgefüge.