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allgemein das Bemühen, aus der einen oder anderen Perspektive eine Logik der Praxis zu konstruieren. In der Literatur werden Louis Bourdeau und Alfred Espinas als Urheber des Begriffs 'praxéologie' genannt (1882 bzw. 1890). Tadeusz Kotarbiński (1886 - 1881)hat seine Sicht der Praxis 'Praxiologie' (Praxiology) genannt und seine Arbeiten, ins Englische übersetzt (Oxford/New York 1965), haben einen gewissen Einfluß genommen. Kennzeichen dieser Schulen ist jedenfalls, daß sie sich auf die 'Handlung' oder die 'Aktion' konzentrieren und diese dabei entweder aus der Perspektive des Handelnden als planvoll, teleologisch und kausal determiniert oder (bei der Praxiologie) von den Resultaten her als mehr oder weniger effektiv beschreiben. Bei der letzteren Rekonstruktion werden die kausalen Determination zugunsten der Wertung zurückgeschraubt. Die Grenzen zum (gleichzeitig aufkommenden und ungleich nachhaltigeren) Pragmatismus sind in der Theorie fließend, aber beide Schulen fehlt die Empiriebasierung des soziologischen Pragmatismus.
Die TriPrax nimmt Praxeologie als Oberbegriff und unterscheidet die Kosmologische, anthropologische und systemische Praxeologie.
Axiomatik
Das NTD reduziert die Praxis nicht auf das Handeln und verwendet Praxeologie auch im Sinne einer 'Praktikologie', also einer Lehre vom Wirken der (drei) Praktiken in den drei Klassen der Praxis (WaDeHa, InKoKo, ProDiKo). Die Praktikologie ist eine Unterabteilung der Anthropologischen Praxeologie.
→ Anthropologische Praktikologie
Da sowieso immer die Komposition der Praxis aus Subjekt, Objekt und Funktion/Medien berücksichtigt wird, lassen sich die genannten Praxiologien und Praxeologie als einseitige Konzentrationen auf bestimmte Relation der → Komponententriade verstehen.